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Tradition
Das Erkennen und Zulassen des Rätselhaften beruht auf einem heute vernachlässigten Weltbild, das nicht nur dem christlich-abendländisch geprägten Wertesystem folgt, sondern sich der Weltsicht anderer Kulturen öffnet. Ihre Andersartigkeit kann unser Denken um die rationalisierten und kultivierten Dimensionen des Enigmatischen bereichern. Meine Bilder entstehen im Bewusstsein meiner Zugehörigkeit zur christlich-abendländischen Tradition und in bewusster Überschreitung ihrer überlieferten Formensprache und ihres Wertekanons.
Interpretation
Meine Bilder sind Interpretationen aus den Bedingungen und Fragen unserer Zeit heraus. Sie entstehen aus dem Bemühen um Wissen und dem Nachdenken über das Wissen; aus Sehen und Einsehen; aus technischer Befähigung und intellektueller Auseinandersetzung. Sehgewohnheiten und Prägungen zu erkennen, um sie zu überwinden und neue Wege des Denkens zu erschließen, begreife ich als wesentliche Momente meiner Bilder. Dazu gehört das Aufgreifen von neuen Erkenntnissen der Physik, der Astronomie und der Chaosforschung.
Mittelpunkt
Der Mensch steht im Mittelpunkt. Meine Malerei begreift den Menschen als anatomische Maschinerie, sie stellt sich trotzdem dem Versuch, seine Wesenheit zu reflektieren. Ich greife sein kompliziertes Seelengeflecht auf, lasse so das Ahnungsvolle, das Unbekannte zu. Meine Malerei stellt sich der konkreten Aufgabe, die Vielfalt der von Natur und Menschenhand geschaffenen Konstrukte zu durchdringen, sie auf ihre Existenz, ihre Berechtigung und ihre Wirkung abzutasten, und sich dabei der Ganzheit des Menschen bewusst zu sein, als gestaltendes wie als betroffenes, empfindendes Wesen. Für mich liegt die gesellschaftliche Funktion der Malerei in der Thematisierung des Menschen, seiner Innerlichkeit, seinen sozialen Bezügen und seinem Lebensumfeld.
Raum
Aus der Übersetzung einer dreidimensional wahrgenommenen Realität auf eine zweidimensionale Fläche ergibt sich ein Widerspruch. Dies ließ sich durch die Kombination verschiedener Perspektiven nur unbefriedigend lösen. Unter Vorgabe der Zweidimensionalität der Fläche ordne ich den Raum völlig dem Inhalt unter. Perspektivische Eindrücke entstehen ausschliesslich aus dem Kontrastverhalten der Farben.
Dabei greife ich bewusst mittelalterliche Malweisen auf, indem ich auf eine Konkretisierung des Hintergrundes verzichte und ihn als abstrakte Farbfläche gestalte. Dies gibt meinen Bildern den nötigen Darstellungsraum auch für Prozesse unterschiedlicher Zeitebenen.
Der mehrteilige Aufbau der Bilder unterstützt formal die Gleichzeitigkeit von hoher Abstraktion und figürlicher Darstellung. Inhaltlich entspricht diese Parzellierung, bei der das Ganze mehr ist als die Summe der Teile, der nur teilweise wahrnehmbaren, komplexen Umwelt.
Farbe
Farbe ist das grundlegende gestalterische Element meiner Bilder, ohne dass ihr ein Bedeutungs- oder Symbolgehalt zugeordnet wird. Auch die figürliche Darstellung basiert auf der Evaluierung des Farbverhaltens.
In der Reihenfolge ihres farbtheoretisch definierten Spannungszustandes habe ich die verschiedenen Komplementärkontraste in meiner Malerei untersucht und die Sekundärfarben aufgelöst, um sie als reine Mischtöne zu verwenden. Die Ausdrucksweite dieser Farbpalette war mir zu begrenzt und zu düster, zudem ließen sich verschiedene Farbmengen und -gewichte, speziell im Violett-Blau- und im Grün-Gelb-Türkis-Übergang nicht mehr schlüssig erklären. Bei der Suche nach einer Lösung über Mischtabellen stieß ich auf Sekundärfarben, die sich nicht aus den benachbarten Primärfarben ergeben. Dadurch kann ich jede der sechs Farben im Kreis als Grundton definieren und Kontrastverhältnisse vielfältiger und sensibler gestalten.