Erwischt, der hat ja doch ne normale Seite dabei, zumindest für einen Deutschen. Ja ich gebe es zu, hier geht's ums Auto. Aber ich bin eigentlich kein Autonarr, sondern fahre gerne mein Wagen, einen VW Käfer Baujahr 1996 mit 46PS und GKat. Und ein Käfer ist eigentlich kein normales Auto, er ist eine Legende, 1934 als KdF-Wagen von Ferdinand Porsche als Volkswagen für die Deutschen entwickelt, war er lange das meist verkaufteste Auto der Welt (bis heute ca. 21,5 Millionen).
Seit dem 30. Juli 2003 wird er (leider) nicht mehr hergestellt. Zum Produktionsende wurde eine Sonderedition "última edición" in cremeweiß oder himmelblau mit vielen Chromteilen und weißrandigen Reifen hergestellt. Dieses Design wurde an die fünfziger Jahre angelehnt. Der letzte Käfer wurde direkt nach Wolfsburg ins dortige Automuseum verschifft. Hier könnt ihr euch den letzten Käfer anschauen.
Im Laufe der Zeit wurde fast alles am Käfer verändert, nur weniges blieb unverändert, zum einen seine charkteristische Form, zum anderen der Heckmotor (Boxer mit Luftkühlung). Auch noch etwas hat sich im Lauf der Jahre nicht verändert, seine sprichwörtliche Unverwüstlichkeit. Dies führte zum bekannten Werbeslogan: "Und er läuft und läuft und läuft und läuft und ..." Manche Spötter sagen auch, am Käfer ist ja auch nicht viel dran, was kaputt gehen kann. Vergleicht man den Käfer mit modernen Autos, dann stimmt das auch. Er hat wenig Elektronik, es ist viel Handarbeit angesagt (z.B. beim Einstellen der Außenspiegel).
Gerade wegen seiner geradezu spartanischen Ausstattung muss man Käfer schon aus Überzeugung fahren, nicht einfach "nur" als fahrbaren Untersatz. Irgendwie ist der Käfer auch ein Kultauto, es gibt zahlreiche VW Käfer Clubs, in denen sich Gleichgesinnte treffen. Auch für mich ist es schon was besonderes Käfer zu fahren. Obwohl er eigentlich ein Massenauto ist (wenigstens früher), findet man heute kaum noch welche. Gerade sein eindeutiges unverkennbares Äußeres macht den Käfer einzigartig, was man von den meisten neueren Autos gerade nicht behaupten kann. Sie sind meist alle "plattgedrückt" und nur durch andere Herstellerbezeichnungen zu unterscheiden.
Vielleicht ist die einzigartige äußere Form, die mir den Käfer sympathisch macht, ich weiß es nicht. Ich fahre aus Überzeugung meinen kleinen Wagen, er ist heute eher was exotisches, und das passt gut zu mir. Von der Stange gibt's bei mir halt nicht. Genug geschrieben, jetzt könnt ihr endlich meinen Käfer anschauen:
Wenn ihr jetzt noch mehr über den VW Käfer wissen wollt, empfehle ich euch die vierteilige Reihe Der Käfer - Eine Dokumentation von Hans-Rüdiger Etzold erschienen als Kooperation zwischen dem Verlag Alfred Bucheli und dem Motorbuch Verlag. Am einfachsten könnt ihr sie über Amazon bestellen. Dazu klickt ihr einfach auf den jeweiligen Buchtitel.